Eine selbstständige Tätigkeit, die neben dem Hauptberuf betrieben wird, liegt mittlerweile auch bei uns im Trend. Außer einer zusätzlichen Einnahmequelle gibt es aber noch weitere Gründe für den Wunsch, eine Nebentätigkeit auszuüben.
Bei der Mehrheit aller Neugründungen wird das Gewerbe zunächst einmal als selbständige Nebentätigkeit ausgeübt. Dies geschieht jedoch beileibe nicht in allen Fällen aus wirtschaftlicher Not. Vielmehr erhofft sich eine Vielzahl von Arbeitnehmern, sich selbst besser zu verwirklichen zu können, indem sie sich ein Betätigungsfeld suchen, in welchem sie selbstständig bestimmen können.
Wer den Gedanken grundsätzlich reizvoll findet, selbstständig etwas auf die Beine zu stellen, kann relativ risikolos herausfinden, ob das geplante Vorhaben wirtschaftlich tragbar ist, indem er es erst einmal als Nebentätigkeit startet. Vor allem experimentierfreudige Neugründer können verschiedene Möglichkeiten ausprobieren und am eigenen Leib erfahren, ob sie der Verantwortung im Geschäftsleben gewachsen sind. Von erfahrenen Unternehmensberatern wird diese Methode des Learning by doing übrigens äußerst positiv bewertet.
Für Arbeitnehmer, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind, bietet diese Art des Einstiegs eine gewisse Sicherheit, da sie im Falle einer Entlassung nahtlos in das selbstständige Gewerbe wechseln können. Und im Lebenslauf macht sich dieser Übergang auf jeden Fall besser als die Suche nach einem Arbeitsplatz aus der Arbeitslosigkeit heraus. Wenn genügend organisatorische Vorbereitungen getroffen sind, ist der Übergang von der Nebentätigkeit zum Unternehmer auch kein Problem und stellt einen Image-Gewinn dar.
Wer als Freiberufler selbstständig eigene Projekte bearbeitet, anstatt vom Arbeitslosengeld zu leben, genießt hohes Ansehen, da er damit eine Flexibilität beweist, welche in einer Zeit der sich schnell ändernden wirtschaftlichen Bedingungen auch erforderlich ist. Daher sollte man sich von kritischen Stimmen nicht beeinflussen lassen, die es als unverständlich oder exotisch betrachten, dass man neben seinem Haupterwerb noch etwas Eigenes selbstständig aufbaut. Wichtiger ist für das eigene Selbstbewusstsein, dass man im Falle eines Falles handlungsfähig bleibt. Die Bedeutung dieser Tatsache sollte nicht unterschätzt werden.